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Deutsch Italienisch Der Prosatext im heutigen Standarditalienisch:
Fünftes Kapitel Quinto capitolo

Eines Tages nun ereignete es sich, dass die Holdseligste an einem Orte saß, wo Worte von der glorreichen Königin des Himmels zu vernehmen waren, und ich ebenda an einer Stelle mich befand, von wo aus ich sie, die meine Seligkeit war, erblickte. Und inmitten zwischen ihr und mir, in gerader Linie, saß ein edles Fräulein, die, verwundert über mein Hinblicken, das bei ihr als seinem Ziele zu endigen schien, oftmals nach mir herüberschaute, so dass solches von vielen bemerkt wurde. Und sie hatte dessen also acht, dass ich beim Hinweggehen nahe bei mir sagen hörte: „Siehe, wie dieses Fräulein Dem sein Leben zerstört!“ Und als ihr Name genannt ward, erkannte ich, dass sie jene meinten, die in der geraden Linie zwischen der holdseligen Beatrice und meinen Augen der Mittelpunkt gewesen war.
Da fasste ich wieder Mut; denn ich war nun gewiss, dass mein Geheimnis an diesem Tage keinem durch meinen Blick verraten worden war. Und sofort gedachte ich dies edle Fräulein mir zu einem Schirme der Wahrheit zu machen. Und ich ließ davon so viel sehen in kurzer Zeit, dass die meisten, so von mir sprachen, mein Geheimnis zu wissen vermeinten. Mit Hilfe dieser Dame verbarg ich einige Jahre und Monde meine Minne, und um die Leute in ihrem Glauben mehr zu bestärken, machte ich für dieselbe einige Kleinigkeiten in Reimen, die hier niederzuschreiben nicht meine Absicht ist, soweit sie nicht mit dem, was ich von meiner holdseligen Beatrice zu berichten habe, zusammenhangen. Und darum will ich von ihnen allen schweigen und nur einige Reime aufzeichnen, die ein Lob für diese zu sein scheinen.

Uno giorno avvenne che questa gentilissima sedea in parte ove s'udiano parole de la regina de la gloria, ed io era in luogo dal quale vedea la mia beatitudine: e nel mezzo di lei e di me per la retta linea sedea una gentile donna di molto piacevole aspetto, la quale mi mirava spesse volte, maravigliandosi del mio sguardare, che parea che sopra lei terminasse. Onde molti s'accorsero de lo suo mirare; ed in tanto vi fue posto mente, che, partendomi da questo luogo, mi sentio dicere appresso di me: «Vedi come cotale donna distrugge la persona di costui»; e nominandola, eo intesi che dicea di colei che mezzo era stata ne la linea retta che movea da la gentilissima Beatrice e terminava ne li occhi miei. Allora mi confortai molto, assicurandomi che lo mio secreto non era comunicato lo giorno altrui per mia vista. E mantenente pensai di fare di questa gentile donna schermo de la veritade; e tanto ne mostrai in poco tempo, che lo mio secreto fue creduto sapere da le più persone che di me ragionavano. Con questa donna mi celai alquanti anni e mesi; e per più fare credente altrui, feci per lei certe cosette per rima, le quali non è mio intendimento di scrivere qui, se non in quanto facesse a trattare di quella gentilissima Beatrice; e però le lascerò tutte, salvo che alcuna cosa ne scriverò che pare che sia loda di lei.
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