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Deutsch Italienisch Der Prosatext im heutigen Standarditalienisch:
Zweiunddreißigstes Kapitel Trentesimo secondo capitolo

Nachdem diese Kanzone gesprochen war, kam zu mir einer, der nach jenem meinem ersten Freunde auf der Stufenleiter der Freundschaft zunächst meinem Herzen steht. Und derselbe war durch die Bande des Blutes so nahe mit jener Glorreichen verwandt, wie keiner sonst. Und im Laufe des Gespräches bat er mich, für ihn einige Reime auf eine verstorbene Dame zu machen; aber er verstellte seine Worte, auf dass es scheinen möchte, er spräche von einer andern, die in Wahrheit auch gestorben war. Da ich jedoch inne ward, dass er lediglich jene Gebenedeite meinte, versprach ich, zu tun, was seine Bitte von mir begehrte. So dachte ich denn der Sache nach und nahm mir vor, ein Sonett zu machen, worin ich ein weniges klagte, und dasselbe meinem Freunde zu geben, also dass es für ihn geschrieben schiene. Es hebt aber dieses Sonett an: „O kommt, hört usw.“

Siebzehntes Sonett

O kommt, hört meiner Seufzer schmerzlich Zagen,
Ihr edeln Herzen, die ihr Mitleid fühlt!
Der Kummer, der untröstlich mich durchwühlt –
Ich stürbe dran, dürft ich ihn euch nicht klagen.

Die Augen wollen mir schon längst versagen
Die Tränenflut, die täglich sie umspült,
Da alles Weinen doch mein Herz nicht kühlt –
Leicht würd mir’ s nur, könnt ich zu ihr es tragen.

Hört meine Worte inbrunstvoll verlangen
Nach meiner Herrin, die dahingegangen
Zum Licht, wo ihre Tugend würdig prangt.

Nun mögen sie dies Leben schmähn und hassen
Im Namen meiner Seele, die verlassen
Von ihrem Heil sich sieht und darum bangt!

Poi che detta fue questa canzone, sì venne a me uno, lo quale, secondo li gradi de
l'amistade, è amico a me immediatamente dopo lo primo; e questi fue tanto distretto di sanguinitade
con questa gloriosa, che nullo più presso l'era. E poi che fue meco a ragionare, mi pregòe ch'io li
dovesse dire alcuna cosa per una donna che s'era morta; e simulava sue parole, acciò che paresse
che dicesse d'un'altra, la quale morta era certamente. Onde io accorgendomi che questi dicea
solamente per questa benedetta, sì li dissi di fare ciò che mi domandava lo suo prego. Onde poi
pensando a ciò, propuosi di fare uno sonetto nel quale mi lamentasse alquanto, e di darlo a questo
mio amico, acciò che paresse che per lui l'avessi fatto; e dissi allora questo sonetto, che comincia:
"Venite a 'ntender li sospiri miei". Lo quale ha due parti: ne la prima, chiamo li fedeli d'Amore che
m' intendano; ne la seconda, narro de la mia misera condizione. La seconda comincia quivi: "li quai
disconsolati".

Venite a 'ntender li sospiri miei,
oi cor gentili, chè pietà 'l disia:
li quai disconsolati vanno via,
e s'e' non fosser, di dolor morrei;

però che gli occhi mi sarebber rei,
molte fiate più ch'io non vorria,
lasso! di pianger sì la donna mia,
che sfogasser lo cor, piangendo lei.

Voi udirete lor chiamar sovente
la mia donna gentil, che si n'è gita
al secol degno de la sua vertute;

e dispregiar talora questa vita
in persona de l'anima dolente
abbandonata de la sua salute.

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