Dante und Vergil schauen in das neunte Tal und da es später heißt, dass sie hinabschauen, stehen sie wohl auf dem Damm der den achten vom neunten Tal trennt. Schaut man ganz genau hin, dann wird man feststellen, dass zu Beginn ihrer Reise durch den achten Kreis der Höhle noch erzählt wird, wie sie von einem Tal ins andere kamen, das unterbleibt dann irgendwann.

Der Gesang beginnt mit einem Vergleich, bzw. schildert das dort zu besichtigende Elend dadurch, das es als alles Elend, das Apulien (Süditalien) jemals, kriegsbedingt, gesehen hat, übersteigend geschildert wird.

Geschildert werden drei Schlachten.

Durch Römer erst, dann in der Schreckenstunde,
Wo Ritteringe scheffelweise lagen
Am Schlachtenfeld, nach des Livius sicherer Kunde


Angespielt wird auf die Schlacht bei Cannae (Süditalien, etwa 60 km nördlich von Bari, an der Adria gelegen) am 2.August 216. Sie war eine der „bedeutendsten“ Schlachten des zweiten punischen Krieges (218 bis 201 vor Christus). Die drei punischen Kriege beschreiben die Keilerei zwischen den Römern und den Karthagern. An der Schlacht nahmen viele adlige Römer teil, diese Trugen Goldringe. Hannibal ließ den Gefallenen von seinen Leuten diese Ringe abnehmen, etwa 200, und schickte sie als Zeichen seines Sieges nach Karthago. Der Historiker, der über diesen Vorfall berichtet ist Titus Livius (59 v.Christus bis 17 nach Christus).

Und klagten, die geschmerzt der Schwerter Schlagen
Weil sie gerüstet gegen Guiskard zogen
Dann jene, deren Knochen heut noch ragen


Was hier genau gemeint ist, ist unklar. Klar ist nur, dass mit Guiskard, Robert Guiskard gemeint ist. Robert Guiskard (gestorben 1085) gemeint ist, ein normannischer Fürst gemeint ist. Man kann sich nun fragen was eine Normanne aus der Normandie (Atlantikküste Frankreichs) in Italien verloren hat. Die Normanen wurden ursprünglich von italienischen Adligen gerufen worden, um diesen bei ihrem Kampf gegen Byzanz und die Sarazenen beizustehen. Das Papstum stand ihnen anfänglich ablehnend gegegenüber, was sich erst im Jahre 1059 änderte, 1053 brachten die Normanen unter Führung der Hauteville (ein Mitglied dieser Familie war eben Robert Guiskard) den päpstlichen Truppen noch eine vernichtende Niederlage bei. In der Synode im August 1059 bestätigte Papst Nikolaus II die Gebietsansprüche von Robert Guiskard. Er wurde Herzog von Apulien, Kalabrien und des zukünftigen Sizilien (das von den Sarazenen beherrschtwurde). Auf welche Schlacht hier also konkret angesprochen wurde, ist unklar. Anzumerken bleibt vielleicht noch, dass Dante eine eigenartige Auffassung von Geschichte hatte. Welcher Dichter und Denker käme heute auf die Idee, wenn er nicht gerade einen Historienroman schreiben will, auf Ereignisse zurückzugreifen, die 250 Jahre zurückliegen.

Aus Ceperanos Flur, wo schmählich logen
Die Pulier – endlich die, die waffenlos
Der Greis Alard bei Tagliacozz betrogen


In diesen Versen wird gleich auf zwei Schlachten angespielt, beide haben dieselben Protagonisten, zumindest dieselben Gruppen, auf der einen Seite Karl von Anjou von Frankreich und auf der anderen Seite die Staufer. Die erste Schlacht kennen wir schon. Fangen wir nochmal kurz von vorne an. Manfred ist der Urenkel von Kaiser Barbarossa, der Enkel von Heinrich VI und Sohn Friedrich II. Manfred hatte noch einen Halbbruder, Konrad IV und der war König von Sizilien, weil seine Mama Königin von Sizilien war. Konrad IV, stirbt aber und sein Sohn, der kleine Konradin, ist noch zu klein, man musste damals zwar nicht viel wissen, um König zu sein, aber aus den Winden musst man aus sein. Deswegen geht er nach Italien und hat Stress mit dem Papst, das kennen wir ja schon, die Staufer und der Papst hatten immer Stress miteinander. Die genauen Vorgänge was Ceperano betrifft sind aber nicht überliefert. Einige kaisertreuen Familien sollten sich in Ceperano Karl von Anjou entgegenstellen um ihn so zu schwächen, Das taten sie aber nicht. 1266 kommt es zur Schlacht von Benevent, wo er von Karl von Anjou, dem der Papst vorher versprochen hatte, ihm Sizilien als Lehen zu verleihen, geschlagen wurde. Bei dieser Schlacht starb er. Bleibt also noch die der Greis von Alard der bei Tagliacozz eine Schlacht entschied. Konradin, also der Sohn Konrads IV, lebte ja noch, auch wenn er jetzt ohne Königreich Sizilien war, weil dieses ja an Karl von Anjou von Frankreich gegangen war. Er machte sich also nach Italien auf, um dort die ghibellinischen, also kaisertreuen Städte zu versammeln, was ihm erstmal auch gelang und es ihm ermöglichte, Rom zu besetzen. Nun rebellierten die Sarazenen zu seine Gunsten, oder genauer gesagt, letztere sahen in ihm einen Verbündeten gegen den Papst. Auf dem Weg dahin kommt es bei Tagliacozzo zur Schlacht. Über einen Alard wird nirgends etwas berichtet, allerdings war ausschlagebend für die Schlacht, dass Karl von Anjou einen Teil seiner Truppen versteckte, eine Flucht dann vortäuschen ließ und den Truppen Konradins in den Rücken fiel.

Bei den nächsten Versen wird es jetzt sehr problematisch, denn sie beinhalten eine schwere Attacke gegen den Islam, schwerer als alles was wir kennen, von Salman Rushdy bis zu den Mohammed Karikaturen. Für den Autor sieht es ja schlicht so aus, dass wer glaubt, zu faul zum denken ist, ob Christ, Mohammedaner, Hindu, Kommunist, Kapitalist oder Faschist spielt dabei überhaupt keine Rolle und die Ergebnisse dieser Religionen scheinen auch immer die gleichen zu sein: Verfolgung, Intoleranz, Folter, Massenmord. Was Dante aber hier hin gelegt hat, ist christliche Tradition, der Wille zur Unterjochung der Welt unter dem einen wahren Glauben.

Kein Fass, dem Deckel oder Dauben weichen
Klafft so vonsammen, als hier einer ging
Mit Rissen, die von Kinn bis After reichen

Das Knie-umschlenkernd das Gedärm ihm hing
Samt dem Gekrös, darin zum Kot sich scheidet
Die Nahrung, die der Magensaft empfing

Und als der Anblick tief ins Herz mir schneidet
Reißt er die Brust sich auf und schreit:“ Fürwahr!
Sie haben kunstgerecht mich ausgeweidet

Zerhackt ist Muhamed so ganz und gar!
Ali geht weinend vor mir her, zersplissen
Das Angesicht von Kinn bis Scheitelhaar

Alle die Zwiespalt säten ins Gewissen
Und Ärgernis, sie werden hier zerspellt
Wie sie die Welt zerspalten und zerrissen


Was Dante veranlasst hat, Mohammed in den achten Kreis der Höhle zu verpflanzen und in derart zu schildern und wieso er sich im neunten Tal aufhält, da also, wo die sind, die Zwietracht stifteten, ist völlig unklar. Dante allerdings können wir das noch nachsehen, seine Möglichkeiten, sich über den Islam umfassend zu informieren, waren beschränkt. Bei dem Kommentator der Reclam Ausgabe, Dante Alighieri, Die Göttliche Komödie, Philipp Reclam jun. Stuttgart, Rudolf Baehr müssen wir das schon problematischer sehen. Er schreibt als Kommentar zu der Zeile „Ali geht weinend vor mir her, zersplissen“ folgendes:“ Ali, Schwiegersohn Mohammeds, nach dessen Tod Gründer eine mohamdanischen Sekte.“ Ali ibn Abi Talib (gest.661 in Kufa) ist nach schiitischer Auffassung (und die Schiiten sind innerhalb des Islams keine Sekte, sondern 15 Prozent aller Muslime sind Schiiten) der erste Imam, also der erste legitime Nachfolger Mohammeds. Das ist im Kern der Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten.

Nachdem ihm Mohammed noch erzählt hat, welcher Art die Leiden sind, die sie hier erfahren, fordert er ihn auf, eine zu überbringen. Dass ausgerechnet Mohammed es ist, der einem Ketzer eine Nachricht überbringen lässt, ist von Dante kalkuliert, aber tiefstes, ignorantes Mittelalter.

Du, dem der Erdenhimmel bald wird blauen,
Sag dem Dolcino: Wenn er nicht hierher
Mir schnell nachreisen will zu Schmerz und Grauen

Er solle vor des Schneefalls Wiederkehr
Vorräte sammeln, dass nicht doch zuletzt
Novara siegt, wird ihm der Sieg auch schwer

Dolcino Tornielli (gest. 1307, Hinrichtung durch Verbrennung), war ein Schüler von Gherardo Segarelli, der eine Sekte (die Apostole), religiösen Orden, Glaubensgemeinschaft oder was auch immer

gründete, auf jeden Fall war diese wie auch immer geartete Gemeinschaft attraktiv, denn sie hatte bald mehr Anhänger als die Franziskaner. In Konflikt mit dem Papstum geriet sie, weil sie dessen Autorität ablehnte. Papst Clemens V und der Bischof von Novara (im heutigen Piemont, grenzt an Frankreich) veranstalten folglich einen Kreuzzug gegen ihn und seine Anhänger, welche sich auf den Monte Rebello, oberhalb von Trivero (auch Piemont) flüchteten und eine kleine Festung errichteten. Das Verhältnis zur Bevölkerung wurde zunehmend schwierig, weil diese einerseits Repressalien durch die päpstlichen Truppen ertragen musste, andererseit die Anhänger ernähren musste. Die Figur wurde in Italien selbst instrumentalisiert. 1907 wurde am Ort seiner Hinrichtung ein 12 Meter hoher Obelisk angebracht. Dieser wurde dann von den Faschisten entfernt und 1974 wurde ihm ein neues Denkmal errichtet. Man sah in ihm jemanden, der für seine Überzeugungen zu sterben bereit war und sozusagen den ersten Partisanen.

Tiefenpsychologisch interessanter sind aber manche Kommentare zu dieser Stelle, vor allem wenn sie älteren Datum sind. So schreibt ein Herr Carl Streckfuß (geb. 1779 in Gera, gest. 1844 in Berlin), seines Zeichens Beamter im Dienste Sachsens und geheimer Oberregierungsrat in Berlin.

„Dolcin ward, nach Benvenuto d'Imola, in einem Kloster erzogen, stahl aber, obwohl er sich bei Allen einzuschmeicheln wußte, seinem Wohlthäter eine Summe Geldes. Der Hinrichtung kaum entgangen, zeigte er sich als religiöser Schwärmer und gab sich für einen wahrhaften Apostel Gottes aus. Er predigte, daß für die Gläubigen Alles, selbst die Frauen nicht ausgenommen, Gemeingut sein müsse. Diese Lehre verschaffte ihm viele Anhänger, unter welchen es an Frauen so wenig, als an Adligen und Reichen mangelte. Endlich wegen der Unruhen, die er anstiftete, verfolgt, mußte er sich in das Gebirge von Novara zurückziehen, wo er belagert und durch großen Schnee behindert, sich Lebensmittel zu verschaffen, sich aus Hunger dem gegen ihn abgesandten Kriegshaufen ergeben mußte. Er wurde im Jahre 1305 hingerichtet. Der Fanatismus stärkte ihn, die grausamste Todesstrafe so standhaft zu ertragen, als vor wenigen Jahren eine moderne Schwärmerin in der Schweiz die Kreuzigung ertrug, so daß er immerfort predigte, während er mit glühenden Zangen gezwickt wurde. Seine sehr schöne Frau folgte seinem Beispiele. Merkwürdig ist, daß in der alten und neuen Zeit den Sektirern fast immer nachgesagt worden, daß sie die Lehre des Dolcin von der Gemeinschaft aller Güter predigen und bei nächtlichen Erbauungsübungen in Anwendung bringen. Ariost sagt dies auch denen nach, welche die katholische Kirche zu jener Zeit für Sektirer erklärte. (Vgl. Ariost's fünf Gesänge Ges. 2. V. 112.) Im Uebringen wird man, wenn von Sektenwesen die Rede ist, niemals die Erscheinung, welche vor dreihundert Jahren, in Verfolgung des von der Vorsehung dem Menschengeschlechte angewiesenen Weges, bei Millionen, als längst im Stillen entwickelt, hervortrat, mit demjenigen verwechseln, was einzelne verbrannte Köpfe, jenem ewig vorwärts gerichteten Wege gerade entgegenstrebend, hin und wieder anzuzetteln suchen. „

Das heißt, er weiß zwar im Grunde nichts genaues, aber ein Aufbegehren gegen die staatliche Ordnung ist dem Beamten doch suspekt, obwohl es auch 200 Jahre später (von ihm aus 300 Jahre früher) bei Martin Luther um das gleiche ging. Die moralische Verrottung des Papstums. Der gute Streckfuß leidet also an dem, was man später die vorauseilende Identifikation mit der Macht nennen wird.

Kommst du den sanften Ebenen wieder nah
Die von Vercell nach Marcabo sich neigen
An Pier da Medicina denk allda

Über Pier da Medicina selbst ist wenig bekannt. Medicina ist eine Stadt in der heutigen Emilia Romagna. Auch er trägt ihm auf, eine Nachricht zu überbringen, an zwei Bürger von Fano, einer Stadt in der Proviz Pesaro e Urbino, also benachbart zur Emilia Romagna an der Adriaküste. Die zwei Bürger sind Guido del Cassero und Angiolello da Carignano. Er soll ihnen auftragen, dass

Dass einst das Paar, geworfen über Bord
In einem Sack ertränkt wird bei Cattolica
durch ein verräterisch Tyrannenwort


Doch leider ist auch über diese zwei wenig bekannt. Obwohl nicht im Text genannt, besteht bei den Kommentaren Einigkeit darüber, dass der Tyrann Malatestino Malatesta ist und Herrscher über Rimini. Die Familie Malatesta ist uns ja bereits x-mal begegnet, wir kennen bereits Paolo Malatesta und Ganciotto Malatesta. Ganciotto war der Häßliche, der mit Francesca da Rimini verheiratet war, die

aber den hübschen Bruder Palolo untergeschoben bekam. Malatestino Malatesta ist jetzt ein weiterer Bruder. Warum, weshalb und ob überhaupt Malatestino Malatesta die zwei hat umbringen lassen, ist nicht bekannt. Es folgen dann noch die Verse, die die unvergleichlichkeit dieses Verbrechens herausstellen und Hinweise auf den Autor dieses Verbrechens geben, Malatestino Malatesta eben. Da die Verse etwas schwer verständlich sind und die Version von Gmelin glatter, hier die Version von Gmelin.

Es hat von Cyperns Insel bis Mallorca
Neptunus nie gesehen ein solch Verbrechen
Nicht von Piraten, nicht von Argo‘ s Männern

Denn der Verräter mit dem einen Auge
Der jene Stadt beherrscht, die mein Gefährte
Am liebsten nie gesehen haben möchte

Wird sie zu einer Unterredung bitten
Und so behandeln, dass um gute Winde
Sie am Focara nicht zu beten brauchen


Argos Männer sind die Argonauten, die kennen wir auch schon. Die Geschichte geht so. Athamas von Boiotien war mit Nephele verheiratet und hatte mit dieser zwei Kinder, den Sohne Phrixos und die Tochter Helle. Nephele wiederum ist eine Wolke die aussieht wie Hera, Hera wird so eines nicht gewünschten Verehrers ledig, der sie vernaschen will. Da Nephele nun etwas traurig ist, verheiratet sie Zeus kurzerhand mit oben genanntem Athamas. Athamas hat aber auch keine Lust auf Wolken, auch

wenn sie aussehen wie Hera und schafft sich eine Love Affaire an, Ino. Ino wiederum mag die zwei Kinder nicht und will sie umbringen lassen. Daraufhin werden diese von einem fliegenden Widder Namens Chrysonthemes (den schickt Mutterwolke Nephele) hinweggetragen, was auch fast gut geht, nur stürzt das Schwesterchen über den Dardanellen ab, weswegen diese Meereenge Hellespont heißt. Phrixos gelangt zum König von Aietes von Kolchis und heiratet dessen Tochter. Der Widder wiederum wird Zeus zum Opfer geschlachtet, sein goldenen Fell im Ares im geheiligten Hain aufgehängt. Und die Suche nach eben diesem Fell, dem goldenen Vlies, ist Gegenstand der Argonautensage (Argos Männer, also die Helden, die Jason auf seiner Reise begleiten.) Der Verräter mit dem einen Auge ist Malatestion Malatesta, der hat nur ein Auge und herrscht über Rimini. Der Berg von Focara war berühmt für seine gefährlichen Winde, da sie aber sterben, brauchen sie sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Der genaue Vorgang, also das Malatestino Malatesta die zwei zu einer Unterredung abholen ließ und sie dann auf dem Schiff ertränken ließ, ist nicht überliefert.

Er, der verbannt, einst Cäsarn Mut verlieh
Ihm alle Zweifel mit dem Wort verjagte
Wer kampfbereit, dem nützt das Zaudern nie


Curio war ursprünglich ein Anhänger des Pompeius, wechselte dann aber auf die Seite Cäsars und überredete diesen, den Rubicon zu überqueren, also dem Senat von Rom herauszufordern. Historisch ist die Aussage, dass Caesar den Rubicon auf anraten des Curio überquert habe etwas abwegig, denn der Konflikt zwischen Cäsar und dem Senat von Rom schwelte schon lange, der Showdown war unausweichlich. Pier da Medicina weist auch nicht auf Mosca dei Lamberti hin, auf einen Zwiespaltstreuer, der gar nicht in diesem Tal ist.

Gedenke auch des Mosca!“ rief er dumpf,
„Und seiner Unglückslosung Tat bringt Rat!
Die für Toscana war des Unheils Trumpf

Diese Episode ist insofern wichtig, also sie etwas beschreibt, was oft kolportiert wird, um den Konflikt zwischen weißen und schwarzen Guelfen zu begründen. Ein Angehöriger der Familie Buondelmonte sollte hatte zugesagt die Tochter von Lambertuccio Amidei zu heiraten, wurde aber von Gualdrada dei Donato überredet, eine Donato zu heiraten. Dies wiederum erzürnte die Amidei und dem Ratschlag ihres Beraters Mosca dei Lamberti folgend, "Tat bringt Rat", ermorderten sie Buondelmonte an Ostern 1215. In der anschließenden stattfindende Spaltung der Stadt in Anhänger der Familie Buondelmonti und Anhänger der Familie Amedei soll es dann zu diesen politischen Gruppierungen gekommen

sein. Das ist zumindest die Version von Giovanni Villani, eines Chronisten aus Florenz, der in dieser Zeit lebt und dem Dante glaubt. Im Grunde sieht das aber eher aus wie ein Anlass, weniger wie eine Ursache.

Der letzte der ihn anspricht, den Kopf an der Hand wie eine Lampe vor sich hertragend ist Bertran de Born. Dieser hetzte den Sohn Heinrichs II gegen seinen Vater auf.

Und seine Sohnespflicht las Prinz verletzte
So arglistvoll nicht riet,
Der gegen David Absalon verhetzte


Absalom ist der dritte Sohn David, König von Israel. Er tötet seinen Bruder Annon und vertreibt seinen Vater, also David aus Jerusalem, wird aber in der Schlacht von Ephraim besiegt. Auf der Flucht verfängt er sich mit seinen Haaren in den Zweigen einer Eiche und wird von Joad, einem General des David, getötet (2. Samuel 19, 1)